Die neuen Bundesräte

Natürlich sind wir nicht einverstanden mit der neuen Zusammensetzung des Bundesrates. Der jüngste Bundesrat ist Samuel Schmid (Jahrgang 1946) und somit wird die Generation aller unter 40 nicht vertreten. Und was noch schlimmer ist, es ist nur noch eine Frau im Bundesrat. Somit werden über 50% der Bevölkerung nicht anteilsmässig vertreten. Natürlich können sich auch Männer für Frauenanliegen einsetzen (wie wir von Avanti Papi dies tun), aber ein Hans-Rudolf Merz, welcher seinerzeit das Frauenstimmrecht mit der Begründung ablehnte, politisch entscheiden dürfe nur, wer das Land auch militärisch verteidige, wird die Frauenfrage sicher nicht im Sinne der Frauen angehen. Zudem gehört er einer Partei (FDP) an, welche das Referendum gegen die Mutterschaftsversicherung unterstützt (gegen die ausdrücklichen Willen der FDP-Frauen).

Von Blochers SVP kann man gar nicht erwarten, dass sie Familienpolitik betreibt, da sie die Familie ja zur Privatsache erklärt hat und somit aus der Politik verbannt hat. Mütter, welche ihre Kinder nicht selbst betreuen sind eigener Aussage schlechte Mütter und lieben ihre Kinder nicht (dieses Argument wurde oft gegen die Einführung von Blockzeiten in der Schule gebraucht). Nach dieser Definition sind SVP Väter schlechte Väter und lieben ihre Kinder auch nicht, da sie ihre Kinder auch nicht selbst betreuen und lieber arbeiten und die Frauen an Heim und Herd binden.

Weitere Informationen zu SVP, FDP und CVP unter www.nicht-waehlbar.ch


Der braune Mittwoch lässt auch die Männer zittern

Eine Polemik zum Rechtsrutsch im Bundesrat

von Oli

Nicht genug damit, dass die Patriarchen und Neoliberalen Abzocker seit Jahrhunderten Frauen, Kinder und andere Männer ausbeuten und unterdrücken, jetzt tun sie es auch wieder schamlos in aller Öffentlichkeit. – Wieder einmal mehr erhält das Wort Demokratie einen fahlen Nachgeschmack, indem es mit der Härte einer rechten Geraden voll aufs Nasenbein dem Ungläubigen eintrichtert, die Mehrheit habe entschieden. Und was die Mehrheit meint, dass kann ja nichts anderes als gerecht sein....

Schon vor über hundert Jahren, als in den USA die Demokratie ausgetestet wurde, hat sich mit Henry Thoreau ein prominenter Kritiker zu Wort gemeldet: Der praktische Grund, warum die Mehrheit regieren und für längere Zeit an der Regierung bleiben darf, wenn das Volk eigentlich die Macht hat, ist schliesslich nicht, dass es der Minderheit gegenüber fair ist, sondern ganz einfach, das sie physisch am stärksten ist. – Diese physische Stärke manifestiert sich heutzutage nicht mehr nur mit Waffen oder körperlicher Gewalt, auch Geld, das in Abstimmungskämpfe gesteckt wird um das Volk zu verblenden und zu manipulieren, ist da einzureihen. – Nun, die Kritik von Thoreau geht weiter, indem er anfügt, dass eine Regierung, in der die Mehrheit in jedem Fall den Ausschlag gibt, nicht auf Gerechtigkeit begründet sein kann, nicht einmal soweit Menschen die Gerechtigkeit verstehen. – Gerechtigkeit ist ja in unserem Staat sowie der Gesellschaft ein Grundwert, ebenso wie Gleichheit. – Doch solange diese Gerechtigkeit erkauft und manipuliert wird, gibt es diese Gerechtigkeit nicht! – Die Frage drängte sich schon vor über hundert Jahren, wie jetzt auch aktuell auf, ob es denn nicht eine Regierung geben könnte, in der nicht die Mehrheit über Falsch und Richtig befindet, sondern das Gewissen? –

Hoffnung bleibt in diesem Falle dem Humanisten und Glauben dem Religiösen, aber der Pragmatische sieht schon jetzt, dass das Gewissen von dieser Regierung schon bis jetzt und nun um so mehr mit Verachtung bestraft wird. – Muss den eine Bürgerin oder ein Bürger nur einen Augenblick lang sein Gewissen der Regierung überlassen? – Wozu hat denn jeder Mensch ein Gewissen? – Man sagt, dass vereinte Masse kein Gewissen hat . Das ist heute und gestern leider wahr genug.

Gewissenhafte Menschen verbinden sich darum zu einer Vereinigung mit Gewissen!

Der Aufruf zur gewissenhaften Bekämpfung dieser braunen und gewissenlosen Regierung ist darum nicht mehr als eine menschliche Geste des Respekts gegenüber der Gerechtigkeit. – Und auch gerade die Männer als traditionelle Träger des Patriarchats sind aufgerufen, sich gegen die Schindluderei zu wehren, die uns da im Namen der Demokratie als Volkswille verkauft wird. Lieber heute für die Gerechtigkeit einstehen als morgen die bösen Bilder des noch mehr ausgehöhlten Sozialstaates vor Augen zu haben. Denn mit der Demokratie wollen sie uns wohl für dumm verkaufen, indem sie uns vormachen, wir könnten uns an diesem Staat beteiligen, und indem sie uns einbinden, möchten sie uns gern vereinnahmen. – Aber leider geht dieser Plan heutzutage nicht mehr auf, die Männer und Frauen sind clever geworden und tun sich zusammen, und so soll es weiter sein. Menschen mit Gewissen auf den Strassen und Plätzen dieses Landes, steht ein für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung solange bis es sie wirklich gibt!



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